Chancen bei KI und Biotech: Regeneron Pharmaceuticals und Genmab als Paradebeispiele

Wo entwickeln sich die Marktführer von morgen? Ein Ausblick auf zwei Bereiche, die besonders hervorstechen: Künstliche Intelligenz (KI) und Biotechnologie.

Ich gehe fest davon aus, dass Unternehmen aller Branchen, nicht nur Spitzentechnologiefirmen, von KI profitieren werden. Ich glaube auch, dass es eine Reihe von Start-ups geben wird, welche die Technologie auf neuartige Weise einsetzen, um scheinbar unlösbare Probleme zu bewältigen, darunter eine Vielzahl von Anwendungen in verschiedenen Bereichen, von Marketing und Vertrieb bis hin zu Landwirtschaft und Produktion.

Der weltweite Markt für künstliche Intelligenz wird auf etwa 120 Milliarden US-Dollar geschätzt – eine Zahl, die sich bis 2030 auf 1,6 Billionen US-Dollar erhöhen könnte.

Steven Smith, Investment Director, Capital Group

Der weltweite Markt für künstliche Intelligenz wird auf etwa 120 Milliarden US-Dollar geschätzt – eine Zahl, von der einige Forschungsinstitute erwarten, dass sie sich bis 2030 um ein Vielfaches auf 1,6 Billionen US-Dollar erhöhen könnte, vorausgesetzt die Technologie entwickelt sich weiter. Dennoch darf nicht vergessen werden, dass sich die KI nach wie vor in einem frühen Entwicklungsstadium befindet. Man kann nur vermuten, wie die Technologie in zehn Jahren aussehen könnte, wie lange es dauern wird, bis die Verbraucher Vertrauen fassen, und wie sehr sich KI-Anwendungen in unserem Alltag tatsächlich durchsetzen könnten.

Zugang zu einer breiten Palette von Investitionsmöglichkeiten in KI
Derzeit lässt sich der KI-Markt im Wesentlichen in vier Segmente einteilen: Datenverarbeitung, Infrastruktur, Entwickler und Anwendungen. Der grösste Teil des aktuellen Hypes um KI konzentriert sich auf Entwickler wie OpenAI (das Unternehmen hinter ChatGPT), aber tatsächlich entfällt der Grossteil der KI-bezogenen Ausgaben auf das Rechensegment, welches unter anderem für das maschinelle Lernen verantwortlich ist. Es ist zwar schwierig, sich vorzustellen, was aus der KI im nächsten Jahrzehnt werden könnte, aber wir wissen, dass für KI-Modelle riesige Mengen an Daten gesammelt, gesäubert und analysiert werden müssen. Da die Aufgaben immer komplizierter werden, steigt auch die erforderliche Rechenleistung. KI wird aus dem Alltag genauso wenig wegzudenken sein wie Smartphones, Computer oder das Internet. Angesichts der explosionsartigen Zunahme von Anwendungen, die diese Technologie ermöglicht, glaube ich, dass die KI-Revolution vielen Unternehmen Auftrieb geben und überzeugende Investitionsmöglichkeiten bieten wird. Das Wachstum der KI-Technologien ist jedoch nur einer der anhaltenden, langfristigen Trends, die ein höheres potenzielles Ertragswachstum bieten könnten.

Biotech-Investitionen: Warum es sich lohnt, profitabel zu sein
Im öffentlichen Fokus stehen derzeit auch Biotech-Aktien. Eine Online-Suche liefert ähnlich deutliche Ergebnisse: «Biotech-Aktien mit Blockbuster-Potenzial» oder «Drei hochriskante Biotech-Aktien, die Sie reich oder Pleite machen können». Solche Schlagzeilen spiegeln die allgemeine Wahrnehmung von Biotech-Investitionen wider – wachstumsstark und risikoreich. Aber ist diese Wahrnehmung wahr? In diesem Sektor finden sich eine ganze Reihe von Start-up-Unternehmen, die Unmengen von Kapital einsetzten, in der Hoffnung, das nächste Pharmacyclics oder Acerta Pharma zu werden, die Entwickler der revolutionären Leukämiemedikamente Imbruvica bzw. Calquence. Es gibt jedoch auch Biotech-Unternehmen, die nicht zum spekulativen Lager gehören. Dazu gehören multinationale Unternehmen, die bereits Medikamente auf den Markt gebracht haben und eine nachhaltige Rentabilitätsbilanz vorweisen können, sowie Firmen, die kurz davorstehen, neue Therapien auf der Grundlage bewährter Technologien auf den Markt zu bringen. Die letztgenannte Gruppe ist besonders interessant, da Investitionen in Biotech-Unternehmen, die sich in einer Phase nachhaltiger Rentabilität befinden, zu attraktiven Renditen führen könnten.

Nicht jedes Biotech-Unternehmen sollte als spekulative Investition betrachtet werden.

Steven Smith

Zwei der grössten Biotech-Unternehmen innerhalb des MSCI All Country World Index (ACWI), Regeneron Pharmaceuticals und Genmab, sind Paradebeispiele für diese Beobachtung. Bei beiden Unternehmen ist es zu einem deutlichen Anstieg der Aktienrenditen gekommen, sobald sich ihr Gewinn pro Aktie (EPS) in den positiven Bereich bewegt hat. Bei Regeneron ist dies 2011/2012 dank der Markteinführung von Eylea, einem Medikament zur Behandlung der feuchten altersbedingten Makuladegeneration, zu beobachten gewesen.

Investitionen in rentable Biotechs
Nach meiner Ansicht müssen Anleger bei der Portfolio-Allokation nicht auf das spekulative Segment des Marktes setzen. Biotech-Investitionen werden oft mit risikoreichen und lukrativen Neugründungen in Verbindung gebracht, die sich in einem frühen Entwicklungsstadium befinden und deren Entwicklung mit vielen Unwägbarkeiten behaftet sein kann. Allerdings sollte nicht jedes Biotech-Unternehmen als spekulative Investition betrachtet werden. Es gibt Unternehmen in der Branche, die auf der Grundlage bewährter Technologien umsatzstarke Medikamente entwickeln und entweder bereits rentabel sind oder kurz vor der Gewinnschwelle stehen. Wir konzentrieren uns auf Unternehmen, die eine attraktive Mischung aus kurzfristiger Ertragssicht und längerfristigem Wachstumspotenzial bieten könnten.