In Private Equity und Infrastrukturanlagen investieren, um Nachhaltigkeitsziele zu erreichen

Investoren auf der ganzen Welt wollen die Anlagechancen nutzen, die sich durch die Energiewende bieten, so das Ergebnis der Schroders Institutional Investor Study 2023, an der jährlich 770 Investoren aus 36 Regionen weltweit mit einem verwalteten Vermögen von 34,7 Billionen US-Dollar teilnehmen.

Die Studie zeigt weiter, dass Inflation und geopolitische Ungewissheit die Anleger nach wie vor stark beunruhigen, obwohl vor einem Jahr noch erwartet wurde, dass diese Faktoren aktuell weniger stark ins Gewicht fallen würden. Das ist insofern nicht überraschend, als die grossen Trends Dekarbonisierung, demografischer Wandel und Deglobalisierung alle das Potenzial haben, die Teuerung auf hohem Niveau zu halten. «Die Märkte befinden sich weiterhin im Spannungsfeld zwischen der Sorge um Zinserhöhungen und der Sorge um Rezessionsrisiken. Die Studie zeigt, dass die institutionellen Anleger ihre Aktien-Allokation erhöhen könnten, da sie versuchen, die Chancen zu nutzen, die sich durch die Deglobalisierung, die Dekarbonisierung und die demografischen Trends ergeben», kommentiert Johanna Kyrklund, Group CIO und Co-Head of Investment, Schroders, die Situation an den Kapitalmärkten.

Die Mehrheit der Anleger ist der Meinung, dass Nachhaltigkeits- und Impact-Strategien das Ziel der Erzielung langfristiger finanzieller Renditen unterstützen und geben an, dass die positiven Auswirkungen auf die Menschen und den Planeten für sie zu den wichtigsten Gründen für nachhaltige Investitionen zählen.

Schroders Institutional Investor Study 2023

In die Energiewende investieren
Institutionelle Investoren sind auch der Meinung, dass der Übergang zu einer Netto-Nullenergieversorgung erhebliche Chancen bietet. Mehr als zwei Drittel (67%) der weltweit Befragten halten es für wahrscheinlich oder sehr wahrscheinlich, dass die Energiewende Investitionen in Innovationen ankurbeln und damit erhebliche Anlagemöglichkeiten schaffen wird. Rund die Hälfte ist der Meinung, dass Infrastrukturanlagen und Investitionen in erneuerbare Energien am besten geeignet sind, um die Anlagechancen zu nutzen, die sich durch den Dekarbonisierungstrend mittelfristig ergeben. Da insbesondere Infrastrukturanlagen von der grünen Technologierevolution profitieren dürften, gaben 41% an, dass sie in den nächsten 12 Monaten ihre Allokation erhöhen werden. Generell möchte mehr als die Hälfte der Befragten die Anlagechancen, die sich durch die Energiewende und die damit verbundene technologische Revolution ergeben, durch ein grösseres Engagement in Private Assets proaktiv nutzen. Auf die Frage, warum sie Investitionen in Nachhaltigkeits- und Impact-Strategien in Betracht ziehen würden, äusserten zwei Drittel der Befragten den Wunsch, in neue Sektoren wie naturbasierte Lösungen und grünen Wasserstoff zu investieren, um eine tiefere Diversifizierung des Portfolios zu erreichen und neue Themen und Anlageklassen zu erschliessen.

Die wichtigsten Ansätze für nachhaltige Investitionen
Darüber hinaus ist die Mehrheit der Anleger der Meinung, dass Nachhaltigkeits- und Impact-Strategien das Ziel der Erzielung langfristiger finanzieller Renditen unterstützen und 43% geben an, dass die positiven Auswirkungen auf die Menschen und den Planeten für sie zu den wichtigsten Gründen für nachhaltige Investitionen zählen. Die Studie zeigt aber auch, dass Investoren bei Impact-Investitionsentscheiden unterstützt werden müssen, wobei die Messung des positiven Impacts eine der grössten Herausforderungen darstellt. Drei Fünftel der Anleger sind der Ansicht, dass ein leicht messbarer und verständlicher Impact das wichtigste Kriterium bei der Wahl entsprechender Investitionen sei. Darüber hinaus bezeichnete mehr als die Hälfte der Befragten (weltweit und in der Schweiz) einen Mangel an Standardisierung in Bezug auf Messung, Verfahren, Instrumente und Metriken usw. als grösstes Hindernis für Investitionen in nachhaltige Private Assets.

Grosse Kluft zwischen Europa und den USA
Während die Hälfte der weltweit befragten Investoren sich bereits dazu verpflichtet hat, ihre Portfolios zu dekarbonisieren, sagen etwas mehr als ein Fünftel (21%), dass sie nicht die Absicht verfolgen, das in irgendeiner Form zu tun. Rund 70% der institutionellen Schweizer Anleger haben die Absicht, den Emissionsausstoss zu reduzieren, jedoch haben nur 23% angegeben das Netto-Null-ZIel bis 2050 umsetzen zu wollen. Die europäischen (EMEA) Anleger haben sich am stärksten zur Erreichung des Netto-Nulls bis 2050 über Zwischenziele verpflichtet (39%). Auf der anderen Seite stehen die Nordamerikaner. Für 44% haben die Netto-Null-Ziele keine Relevanz. Andreas Markwalder, CEO, Schroder Investment Management (Switzerland), fasst zusammen: «Im siebten Jahr der Durchführung der Studie zeichnen sich einige neue Trends ab. Die institutionellen Anleger fokussieren etwa zunehmend auf thematische Engagements und die Auswirkungen ihrer Investitionen auf Umwelt und Gesellschaft. Private Equity, Private Lending und Real Assets – sowohl Infrastruktur als auch Immobilien – sind die Bereiche, die die Anleger im kommenden Jahr und darüber hinaus am ehesten aufstocken wollen. Wir sind der Meinung, dass diese Bereiche von zentraler Bedeutung für die Identifizierung von Wertschöpfungsmöglichkeiten in einem neuen Anlageumfeld sind. Wir bevorzugen denn auch Strategien, die auf diese Themen ausgerichtet sind und eine geringe Korrelation zu den Aktienmärkten, eine begrenzte oder keine Abhängigkeit von Fremdkapital und mehrere Ausstiegsmöglichkeiten aufweisen.»

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