Schweizer Anleger setzen auf aktive und alternative Anlagen
Institutionelle Anleger in der Schweiz reagieren auf geopolitische Unsicherheiten und Marktverwerfungen mit einer höheren Aktivität und strukturierten Risikobereitschaft als viele ihrer europäischen Pendants. Dies zeigt «Schroders Global Investor Insights Survey 2025», für die weltweit fast 1’000 Investoren – darunter 37 Befragte aus der Schweiz – mit einem verwalteten Gesamtvermögen von rund 67 Billionen US-Dollar befragt wurden.
In der Schweiz plant eine deutliche Mehrheit (84%) der Befragten, ihre Allokation in aktiv verwaltete Strategien im kommenden Jahr zu erhöhen. Treiber dieser Entwicklung sind der Wunsch nach Flexibilität sowie der Bedarf an gezielter Steuerung und Kontrolle. Besonders Anleger, die den Aufbau widerstandsfähiger Portfolios priorisieren, tendieren zu aktivem Management, um Risiken effektiver zu steuern und Chancen gezielt zu nutzen. Dieser globale Trend wird von insgesamt 80% der Umfrageteilnehmer unterstützt – unter jenen, die Resilienz als zentrale Zielsetzung definieren, liegt der Anteil sogar bei 82%. Zudem äusserten sich Schweizer Investoren besonders besorgt über die zunehmende Dominanz weniger US-Megacaps im S&P 500: 76% sehen darin ein erhebliches Risiko, verglichen mit 74% weltweit.
Johanna Kyrklund, Chief Investment Officer, SchrodersAktives Management ist in den heutigen fragmentierten Märkten unverzichtbar. Dass vier von fünf Anlegern ihre Allokation in aktive Strategien erhöhen wollen, zeigt deutlich: Sie suchen gezielt nach Flexibilität und selektiven Chancen.
Unter den 18 Schweizer Befragten, die Aktien zu den beiden aussichtsreichsten Anlageklassen für Renditechancen zählen, planen 67% eine Erhöhung ihrer Allokation in globale Aktien – einer der höchsten Werte in Europa. Aufgrund der geringen Stichprobengrösse ist diese Zahl jedoch mit Vorsicht zu interpretieren.
Strukturiertes Risikomanagement trotz geopolitischer Unsicherheit
Trotz der als grösste Bedrohung wahrgenommenen US-Handelspolitik zeigen Schweizer Anleger ein hohes Mass an Zuversicht. Während lediglich 32% der Befragten planen, ihre Risikobereitschaft in den nächsten zwölf Monaten zu erhöhen – der europäische Durchschnitt liegt bei 38% –, planen insgesamt 73%, ihre Risikostrategie entweder beizubehalten oder auszuweiten. Diese Haltung zeugt von einem strukturierten, strategisch fundierten Umgang mit Risiko. Weltweit setzen 53% der Befragten – darunter auch viele Schweizer Anleger – zur Umsetzung ihrer Strategie auf aktiv verwaltete Aktienstrategien. Johanna Kyrklund, Group Chief Investment Officer bei Schroders, kommentiert: «Aktives Management ist in den heutigen fragmentierten Märkten unverzichtbar. Dass vier von fünf Anlegern ihre Allokation in aktive Strategien erhöhen wollen, zeigt deutlich: Sie suchen gezielt nach Flexibilität und selektiven Chancen. Resilienz steht an oberster Stelle – denn vom allgemeinen Aufschwung profitieren längst nicht mehr alle.»
Wachsendes Interesse an privaten Märkten
Ein weiteres zentrales Ergebnis der Studie ist das überdurchschnittliche Interesse Schweizer Anleger an alternativen Anlagen und privaten Märkten:
- Private Equity: 57% der Schweizer Befragten sehen hier das grösste Renditepotenzial – im Vergleich zu 45% europaweit. 90% zeigten zudem Interesse an Small- und Mid-Cap-Buyouts. Dieser Wert basiert jedoch auf einer kleinen Stichprobe von 21 Befragten und sollte entsprechend vorsichtig interpretiert werden. Europaweit liegt der Vergleichswert bei 65%.
- Private Debt & Alternative Kreditinstrumente: 67% der Schweizer Anleger bevorzugen alternative Einkommensquellen wie Infrastruktur- oder Unternehmenskredite – rund 10 Prozentpunkte mehr als im europäischen Durchschnitt.
- Verbriefte Produkte: 44% der Schweizer Befragten zählen diese zu den drei attraktivsten Möglichkeiten für risikobereinigte Erträge, verglichen mit 53% in Europa ohne Grossbritannien.
Andreas Markwalder, CEO von Schroder Investment Management (Switzerland) AG, fasst zusammen: «Die Ergebnisse zeigen klar: Schweizer Anleger agieren strategisch, reagieren auf geopolitische Spannungen mit gezielter Diversifikation und setzen verstärkt auf die Flexibilität aktiven Managements. Bemerkenswert sind dabei insbesondere die hohe Risikobereitschaft und das starke Interesse an privaten Märkten.»
Die detaillierte «Schroders Global Investor Insights Survey 2025» findet sich hier.