Die UBS verzichtet auf alle Garantien des Bundes – das Milliarden-Risiko ist damit (vorerst) vom Tisch

Die UBS hat heute Morgen bekannt gegeben, dass sie den Garantievertrag (Loss Protection Agreement, LPA) in Höhe von 9 Milliarden Schweizer Franken mit der Schweizer Regierung freiwillig auflöst, nachdem das designierte Portfolio von Non-Core-Assets der Credit Suisse umfassend geprüft wurde, einschliesslich schwerer Stressverlustszenarien.

Darüber hinaus hat die UBS nach Abwägung der Refinanzierungssituation der Gesellschaften der Credit Suisse und der UBS Group ebenfalls entschieden, die Liquiditätsdarlehen (Public Liquidity Backstop, PLB) von bis zu 100 Milliarden Schweizer Franken mit der Schweizerischen Nationalbank (SNB), die vom Bund garantiert wurden, freiwillig zu beenden. Zudem hat die Credit Suisse die Liquiditätshilfen in Notfällen (Emergency Liquidity Assistance Plus, ELA+) vollständig zurückbezahlt. Diese Massnahmen hatten zusammen mit dem Einschreiten von UBS dazu beigetragen, dass die Stabilisierung der Credit Suisse sowie des Finanzsystems in der Schweiz und global sichergestellt werden konnte.

Die UBS zahlte dem Bund für die Bereitstellung des Garantievertrags insgesamt 40 Millionen Schweizer Franken.

UBS

Im Rahmen der Rettung der Credit Suisse durch die UBS hat die Schweizer Regierung mit der UBS einen Garantievertrag abgeschlossen, der per 12. Juni 2023 mit Abschluss der Transaktion wirksam wurde. Der Vertrag sollte Verluste in Höhe von bis zu 9 Milliarden Schweizer Franken decken, und wäre erst in Kraft getreten, nachdem UBS erste Verluste in Höhe von 5 Milliarden Schweizer Franken übernommen hätte. Der Garantievertrag hätte ein designiertes Portfolio von Non-Core-Assets der Credit Suisse abgedeckt. Dies wurde im Rahmen der Transaktion als notwendig erachtet, um UBS vor potenziellen Extremrisiken zu schützen, da die Zeit für eine umfassende Überprüfung der jeweiligen Vermögenswerte am Rettungswochenende nur begrenzt vorhanden war. Da die UBS nun sämtliche Vermögenswerte, die seit dem Abschluss der Transaktion im Juni durch das LPA gedeckt sind, überprüft hat, ist sie zum Schluss gekommen, dass der Garantievertrag nicht mehr erforderlich ist. Sie hat darum heute bekanntgegeben, den Vertrag freiwillig per 11. August 2023 zu kündigen. Die Bank zahlte dem Bund für die Bereitstellung des Garantievertrags insgesamt 40 Millionen Schweizer Franken.

Ebenfalls im Rahmen der Rettung der Credit Suisse hat die Schweizer Regierung am 19. März 2023 einen Public Liquidity Backstop in Höhe von bis zu 100 Milliarden Schweizer Franken aufgesetzt. Dieser erlaubte der SNB, der Credit Suisse ausreichende Liquiditätsunterstützung zu garantieren und war durch eine Ausfallgarantie des Bundes abgesichert. Sämtliche Darlehen im Rahmen des PLB wurden von der Credit Suisse per Ende Mai 2023 vollständig zurückbezahlt. Nach einer umfassenden Prüfung der Refinanzierungssituation hat UBS entschieden, den PLB mit der SNB per 11. August 2023 freiwillig zu kündigen. Bis zum 31. Juli 2023 verbuchte die Credit Suisse eine Bereitstellungs- und Risikoprämie in Höhe von 214 Millionen Schweizer Franken, einschliesslich ca. 61 Millionen Schweizer Franken an die SNB und 153 Millionen Schweizer Franken an die Schweizerische Eidgenossenschaft.

Credit Suisse hat die ELA+ Darlehen in Höhe von 50 Milliarden Schweizer Franken an die SNB per 10. August 2023 vollständig zurückbezahlt. Die Credit Suisse hat eine Risikoprämie in Höhe von 476 Schweizer Franken Millionen an die SNB bezahlt.

Hauptbildnachweis: UBS