Schwächelndes US-Wirtschaftswachstum eröffnet Investoren neue Chancen
Die anhaltenden Unsicherheiten rund um die US-Handelspolitik haben den S&P 500 zu Jahresbeginn 2025 stark durchgeschüttelt. Wir sind optimistischer und heben unsere Prognose für das US-Wirtschaftswachstum an.
An den ersten 78 Handelstagen des Jahres 2025 verzeichnete der S&P 500 Index an zehn Tagen Kursschwankungen von zwei Prozent oder mehr – darunter acht im April und allein drei in der vergangenen Woche. Diese Ausschläge überraschen kaum angesichts der anhaltenden Unsicherheiten rund um die US-Handelspolitik und andere politische Risiken, die das Vertrauen von Unternehmen und Konsumenten deutlich erschüttert haben. Nach einem turbulenten Frühling mit angekündigten, aufgehobenen und wieder eingeführten Zollerhöhungen deutete die Trump-Regierung zuletzt jedoch an, die Spannungen mit internationalen Handelspartnern – allen voran China – entschärfen zu wollen.
Leichter getan als gesagt: Prognosen im bewegten Umfeld
Die Unsicherheit im aktuellen wirtschaftlichen und marktbezogenen Umfeld erschwert belastbare Ausblicke. Sowohl das Konsumenten- als auch das Unternehmensvertrauen ist rückläufig, zudem zeigen sich viele Unternehmen in der laufenden Berichtssaison zurückhaltend. Trotz dieser Herausforderungen aktualisieren wir unsere Einschätzung zu US-Wachstum, Zinsen und Inflation (siehe Abbildung 1).

Unsere revidierte Wachstumsprognose für 2025 sieht ein US-BIP-Wachstum von +0,7% vor (zuvor: +0,5%), bei einer gestiegenen Wahrscheinlichkeit einer Rezession von 39% in diesem Jahr. Nuveen rechnet weiterhin mit zwei Zinssenkungen durch die Fed im Jahr 2025, geht inzwischen aber nicht mehr von zwei, sondern drei Zinssenkungen im Jahr 2026 aus. Zudem wurde die Prognose für die Rendite 10-jähriger US-Staatsanleihen zum Jahresende von 4,5% auf 4,0% gesenkt. Die Erwartung für die Kerninflation (PCE) wurde hingegen von 2,5% auf 3,4% angehoben.
Auswirkungen auf Portfolios
Angesichts der Erwartungen eines verlangsamten Wachstums, höherer Inflation und einer erhöhten Rezessionswahrscheinlichkeit im Jahr 2025 – auch wenn dies nicht unser Basisszenario ist –, setzen wir auf Vorzugspapiere als ein Kernsegment aus dem Fixed- Income-Bereich.
Saira Malik, Chief Investment Officer, NuveenAnleger sollten sich auf Volatilität einstellen, bedingt durch politische Kurswechsel und eine sich abkühlende Konjunktur.
Vorzugspapiere (Preferreds) profitieren derzeit von soliden Fundamentaldaten, attraktiven Bewertungen und günstigen technischen Marktbedingungen. Die Ergebnisse der Banken – der grössten Emittentengruppe innerhalb dieses Segments – fielen im ersten Quartal stark aus: Die meisten Institute übertrafen die Konsensschätzungen, und keine Bank hat ihre Risikovorsorge für Kreditausfälle angepasst. Besonders attraktiv erscheinen uns Preferreds mit einem Nennwert von 1'000 US-Dollar. Diese bieten eine durchschnittliche Rendite von 6,8% bei einer Duration von 3,8 Jahren. Ihre Spreads haben sich seit Jahresbeginn um 64 Basispunkte ausgeweitet (Stand: 17. April), was die Bewertung zusätzlich verbessert (siehe Abbildung 2).

Darüber hinaus halten wir es für sinnvoll, gezielt Einzeltitel aus den verschiedenen Preferred-Segmenten – darunter 1000-Dollar-Emissionen, 25-Dollar-Emissionen sowie Contingent Capital Securities (CoCos) – auszuwählen und die Allokation flexibel auf Basis der jeweiligen Fundamentaldaten anzupassen. Ein zusätzlicher Vorteil ausgewählter Preferreds ist die steuerliche Behandlung: Viele zahlen qualifizierte Dividenden, die mit 20% niedriger besteuert werden als reguläre Zinserträge. Auch die technischen Marktfaktoren sind unterstützend: Die Nachfrage bleibt hoch, da Anleger verstärkt nach qualitativ hochwertigen und steuerlich effizienten Einkommensquellen suchen.