22. Mai: Internationaler Tag der Biologischen Vielfalt oder warum Agrarflächen Gold den Rang ablaufen

Während Gold oft als sicherer Hafen in Zeiten wirtschaftlicher Unsicherheit gilt, zeigt sich Ackerland als wirksamer Inflationsschutz. Steigende Agrarpreise und Innovationen machen Ackerland zu attraktiven Investitionen.

In der Vergangenheit haben Anleger Gold oder andere Sachwerte als Absicherung gegen die Inflation betrachtet. Während das gelbe Edelmetall in letzter Zeit für Schlagzeilen sorgte, weil sein Preis ein Allzeithoch erreichte, gibt es einen anderen realen Vermögenswert, der in früheren Hochinflationszeiten eine bessere Performance als Gold gezeigt hat: Ackerland.

Ackerland als Inflationsschutz
Bei einer jährlichen Inflationsrate von mehr als 3% hat Ackerland Gold deutlich übertroffen und das bei etwa einem Drittel weniger Volatilität, was zu besseren risikobereinigten Renditen führte. Die Investition in Ackerland kann ein effektiver Weg sein, um mehrere vorteilhafte Portfolioeigenschaften zu verfolgen. Viele Agrarrohstoffe, darunter verschiedene Nahrungsmittel und andere Rohstoffe, sind Bestandteil des Warenkorbs, der zur Berechnung des Verbraucherpreisindex verwendet wird, dem wohl bekanntesten Mass für die Inflation. Wenn die Preise für diese Rohstoffe steigen, steigen auch die Erträge und Barrenditen der landwirtschaftlichen Flächen, auf denen sie angebaut werden.

Da die Weltbevölkerung bis 2050 auf 9,7 Milliarden Menschen ansteigen wird, müssen die Landwirte 70% mehr Nahrungsmittel anbauen als heute, um die künftige Nachfrage zu decken.

Saira Malik, Chief Investment Officer, Nuveen

Investoren haben die Möglichkeit, von einer echten Gesamtrendite zu profitieren, mit einer starken Einkommenskomponente aus Pachtverpflichtungen und einem Kapitalzuwachs aufgrund steigender Bodenwerte im Laufe der Zeit. Im Gegensatz dazu bietet Gold nur das Potenzial für einen Preiszuwachs und generiert kein Einkommen. Darüber hinaus bietet Ackerland eine geografische und rohstoffbezogene Diversifizierung, da die Korrelationen zwischen den verschiedenen Regionen und Anbauarten gering sind.

Vielfältige Investitionsstrategien
Investitionen in Ackerland bieten auch Zugang zu einer Vielzahl von Betriebsstrategien. Die Cash-Pacht/Cash-Flex-Strategie beispielsweise liegt am unteren Ende des Risikospektrums und ist nur begrenzt von Preis- und Produktionsänderungen abhängig. Bei dieser Strategie wird das Ackerland entweder auf einer festen Dollarbasis oder in einer flexiblen Struktur gepachtet, bei der der Eigentümer einen Anteil an der Ernte erhält. Ein anderer Ansatz ist die individuelle Bewirtschaftung, bei der der Betreiber nach dem Ermessen des Eigentümers wirtschaftet und alle Arbeitskräfte und Maschinen bereitstellt. Der Eigentümer übernimmt die Risiken und potenziellen Gewinne der Pflanzenproduktion mit minimalen Investitionen in Maschinen und Personal. Die direkte Bewirtschaftung von Ackerland schliesslich birgt das grösste Betriebsrisiko, da der Eigentümer das Grundstück direkt bewirtschaftet und die Maschinen, das Personal und die Betriebsmittel stellt.

Zukunftspotenzial durch Innovation
Innovation schafft die Voraussetzungen für mögliche zukünftige Gewinne. Hunderte von Agrartechnologieunternehmen arbeiten an bahnbrechenden Fortschritten in den Bereichen Lebensmittelsicherheit, Technologien der nächsten Generation für die Versorgungskette, Produktivität, Landwirtschaft unter kontrollierten Bedingungen (z.B. Indoor-Produktion zur Maximierung der Ernteerträge) und vertikale Landwirtschaft. Da die Weltbevölkerung bis 2050 auf 9,7 Milliarden Menschen ansteigen wird, müssen die Landwirte 70% mehr Nahrungsmittel anbauen als heute, um die künftige Nachfrage zu decken. All diese Faktoren sprechen für eine weiterhin unelastische Nachfrage nach Ackerland – und die damit verbundenen Investitionsmöglichkeiten.

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