Neue Technologien für das Chip-Design erobern den Markt
Der Einsatz künstlicher Intelligenz erfordert immer komplexere Chips. Klassische Design-Methoden stossen dabei an ihre Grenzen. Investoren sollten Unternehmen im Auge behalten, die von dieser Entwicklung profitieren.
AI stellt auch völlig neue Anforderungen an die Technologie im Hintergrund. Herzstück dieser Entwicklung sind immer leistungsfähigere Computerchips, die für das Training und den Betrieb von KI-Modellen unverzichtbar sind. Doch je mehr Rechenleistung gebraucht wird, desto komplexer und teurer wird die Chipentwicklung. Während ein Chip mit einer Breite von zehn Nanometern (das ist etwa ein Zehntausendstel des Durchmessers eines Haares) noch rund 170 Millionen US-Dollar kostete, verschlingen die neuesten Chips mit fünf Nanometern bereits über 540 Millionen US-Dollar. Hochleistungs-Chips, wie sie in Premium-Smartphones eingesetzt werden, überschreiten inzwischen sogar die Milliardenmarke.
Christoph Wirtz, Head of Equities, Rothschild & CoWer in den Schlüsseltechnologien des Chipdesigns tätig ist, profitiert vom nächsten Wachstumsboom der Tech-Industrie.
Gleichzeitig entwickeln grosse Tech-Konzerne zunehmend eigene Chips, um ihre Dienste auf KI zuzuschneiden. Für Investoren eröffnet sich damit ein klarer Trend: Wer in den Schlüsseltechnologien des Chipdesigns tätig ist, profitiert vom nächsten Wachstumsboom der Tech-Industrie.
KI als Treiber für steigende Chip-Komplexität
Um die wachsende Komplexität der Chips zu bewältigen, setzen Entwickler auf Software zu dessen Automatisierung, sogenannte Electronic Design Automation-Plattformen (kurz EDA). Der globale Markt für EDA und verwandte Segmente wächst rasant. Wir gehen davon aus, dass der Markt von derzeit rund 31 Milliarden US-Dollar auf über 50 Milliarden in den kommenden fünf Jahren anwachsen wird. Wer hier Lösungen anbieten kann, hat die Nase vorne. Dazu gehört das kalifornische Unternehmen Cadence Design Systems. Mit seiner starken Marktstellung, der engen Verzahnung mit Kunden und dem konsequenten Einsatz von KI im Designprozess ist es bestens positioniert, um diesen Trend zu kapitalisieren. Es profitiert dabei von einer oligopolistischen Marktstruktur (gemeinsam mit Synopsys hält man rund 80 Prozent Marktanteil), hohen Eintrittsbarrieren und nahezu 100 Prozent Kundenbindung. Mit wiederkehrenden Umsätzen von über 85 Prozent und stabilen Margen ist das Geschäftsmodell selbst in Zeiten geopolitischer Unsicherheit robust. Besonders stark wirkt die Integration von KI in den Chipdesignprozess. Mit seiner Plattform JedAI setzt Cadence auf Large Language Models und generative AI, um Designzyklen zu verkürzen und die Produktivität zu steigern. Angesichts des Wettlaufs um leistungsfähigere, effizientere und spezialisierte Chips wird diese Art von Automatisierung zum entscheidenden Wettbewerbsvorteil. Wenn Projekte über die Jahre wachsen, erweitern Unternehmen wie Intel, Apple und NVIDIA ihre Lizenzen und setzen zusätzliche Software-Tools ein. Dies stärkt die Kundenbindung, und ein Auftragsbestand von 6,4 Milliarden US-Dollar (H1/25) spiegelt dies wider. Jährliche Preisanpassungen sowie die zunehmende Komplexität des Chipdesigns erhöhen zusätzlich die Preissetzungsmacht.
Solide Finanzbasis trifft strukturelles Wachstum
Cadence investiert rund 35% des Umsatzes in Forschung und Entwicklung – eine Intensität, die man sonst kaum ausserhalb der Biotech- oder Pharmaindustrie findet. Angesichts der stetig wachsenden Komplexität des Chipdesigns ist dies entscheidend. Die hohen F&E-Ausgaben finanzieren auch Übernahmen in angrenzenden Bereichen wie Design und Systemanalyse und erweitern so das Angebot im Rahmen der Strategie «Intelligent System Design». Trotz dieser Investitionen erzielt das Unternehmen operative Margen von rund 40%. Dieses Gleichgewicht zwischen Reinvestition und Profitabilität unterstreicht die langfristige Ausrichtung des Managements und schafft zugleich hohe Markteintrittsbarrieren für neue Wettbewerber. Prognosen sehen ein organisches Wachstum von durchschnittlich 10 Prozent pro Jahr über die nächsten 10 Jahre. Das Gewinnwachstum pro Aktie (EPS) soll bis 2030 bei rund 16 Prozent jährlich liegen.
Christoph WirtzDer globale Markt für EDA und verwandte Segmente wächst rasant – von derzeit rund 31 Milliarden US-Dollar auf über 50 Milliarden in den kommenden fünf Jahren.
Der globale Markt für EDA und verwandte Segmente wächst rasant – von derzeit rund 31 Milliarden US-Dollar auf über 50 Milliarden in den kommenden fünf Jahren. Mit seiner starken Marktstellung, der engen Verzahnung mit Kunden und dem konsequenten Einsatz von KI im Designprozess ist Cadence bestens positioniert, um diesen Trend zu kapitalisieren. Für Investoren eröffnen sich damit eine klare Investmentchance. Von KI-Smartphones über die schnellsten und kleinsten Chips bis hin zu autonomen Fahrzeugen und KI-Supercomputern – die Tools von Cadence ermöglichen im Hintergrund die Entwicklung der Chips, die unsere digitale Welt antreiben. Wir sind überzeugt, dass Cadence dank seines widerstandsfähigen Geschäftsmodells in jedes Portfolio gehört und in den kommenden Jahren attraktive Renditen liefern wird.