Die Nachfrage ETFs wird in Europa in den nächsten zehn Jahren weiter steigen
Die Nachfrage nach börsengehandelten Fonds (Exchange-Traded Fund, ETF) wird in Europa in den nächsten zehn Jahren weiter steigen. Mit die wichtigsten Treiber für dieses Wachstum sind laut einer vom globalen Finanzinnovator WisdomTree in Auftrag gegebenen Umfrage die Nachfrage der Kleinanleger und Produktinnovation.
Das verwaltete Vermögen (AUM) der ETF-Branche Europas ist seit dem Start von WisdomTree in Europa vor zehn Jahren auf 2,1 Billionen US-Dollar bzw. um 409% angestiegen. Aus der Umfrage geht hervor, dass alle professionellen Anleger in der Schweiz der Ansicht sind, dass das ETF-Volumen in Europa in den nächsten zehn Jahren zunehmen wird. Die von Censuswide, einem Beratungsunternehmen für Marktresearch, durchgeführte Umfrage umfasste 817 professionelle Anleger in ganz Europa, von Wholesale-Finanzberatungsunternehmen über institutionelle Anleger bis hin zu Vermögensverwaltern und Family Offices. Die befragten Anleger sind für ein verwaltetes Vermögen von rund 4,4 Billionen Euro verantwortlich.
Motoren für das Wachstum von ETFs in Europa
Die Befragten gehen davon aus, dass mehrere Faktoren das ETF-Wachstum in Europa weiter vorantreiben werden. Die Schweizer professionellen Anleger stellten die Entwicklung innovativer Produkte (27%) und die verstärkte Kleinanlegernachfrage (24%) als zentrale Faktoren für dieses Wachstum heraus.
Alexis Marinof, Head of WisdomTree EuropeDie europäische ETF-Branche ist in den letzten zehn Jahren immer stärker geworden. Bis 2030 dürfte das AUM 4,5 Billionen US-Dollar erreichen.
Auch kurzfristig zeigt die Umfrage positive Wachstumsaussichten für europäische ETFs: 5% der befragten professionellen Anleger in der Schweiz gehen davon aus, ihre ETF-Allokation in den nächsten zwölf Monaten zu verstärken. Dennoch bestehen weiterhin Hürden für die ETF-Nachfrage. 32% der Schweizer professionellen Anleger geben an, nicht (mehr) in ETFs zu investieren, da sie mit der Anlageform nicht ausreichend vertraut sind. Alexis Marinof, Head of WisdomTree Europe, dazu: «Die europäische ETF-Branche ist in den letzten zehn Jahren immer stärker geworden. Bis 2030 dürfte das AUM 4,5 Billionen US-Dollar erreichen. Es ist noch Aufklärungsarbeit zu leisten, aber die nächsten zehn Jahre könnten sogar noch erfolgreicher sein als die letzten, da unsere Research zahlreiche Wachstumsmotoren aufzeigt. Wir halten die Chance bei Kleinanlegern für die spannendste Gelegenheit der ETF-Branche. Professionelle Anleger indes erachten auch eine innovative Produktentwicklung als äusserst wichtig. Das ist unser Wertversprechen für Kunden, seit wir 2014 in Europa an den Start gegangen sind. Heute verfügen wir über ein wirklich differenziertes Produktangebot, das sich in einem zunehmen gedrängten und wettbewerbsorientierten Markt abhebt.» Professionelle Anleger in der Schweiz haben unterschiedliche Anwendungsfälle für ETFs. Das demonstriert die Flexibilität und Vielseitigkeit der Struktur, wobei knapp vier von zehn (38%) Anlegern ETFs als zentrale Portfoliobestände einsetzen. Aufgrund ihrer wichtigen Rolle beim Portfolioaufbau entfällt auf ETFs, die gängige Benchmarks wie den S&P 500 abbilden, der grösste Teil des Vermögens. Allerdings erkennen Schweizer Anleger auch den Vorteil von ETFs und ETPs zur Erschliessung alternativer Anlageklassen wie Rohstoffen und Kryptowährungen (35%) sowie thematischen Aktien (23%). Dieser Anwendungsfall kann erklären, warum eine innovative Produktentwicklung als Motor für das ETF-Wachstum in Europa gilt, da ETFs ansonsten schwer zugängliche Assetklassen erschliessen.
Aktive ETFs
Vor dem Hintergrund des stetigen Wachstums aktiver ETFs in Europa massen Umfrageteilnehmer in der Schweiz bei der Frage nach den wichtigsten Triebkräften für die Zunahme europäischer ETFs in den nächsten zehn Jahren aktiven ETFs überraschenderweise mit die geringste Bedeutung (23%) bei. Darüber hinaus zeigte die Umfrage unterschiedliche Meinungen unter professionellen Anlegern in der Schweiz zur Definition aktiver ETFs auf. Nach Auffassung der Mehrheit (64%) geht es darum, dass Portfoliomanager Aktien für ETFs entweder mit vollständiger Transparenz (32%), teilweiser Transparenz (20%) oder keinerlei Transparenz (12%) auswählen. Des Weiteren sehen 17% der befragten Schweizer Anleger in einem ETF, der einen mit Expertenpartnern entwickelten Index abbildet, einen aktiven ETF. Marinof fügte hinzu: «ETFs sind nicht nur passive Tracker, und entgegen der landläufigen Meinung sind aktive ETFs keine neue Innovation. Aus Anlagesicht könnte ein ETF, der nicht nach Marktkapitalisierung gewichtet ist, als aktiv gelten. Tatsächlich entsprechen die meisten ETFs, die als aktiv positioniert sind, nicht der Definition des High-Conviction-Stockpicking, die die meisten Anleger mit aktiven ETFs assoziieren, und weisen zahlreiche Ähnlichkeiten mit fundamental gewichteten ETFs auf, die es bereits seit Jahrzehnten gibt. WisdomTree war ein Vorreiter bei der Auflegung dieser fundamental gewichteten ETFs und steht hier weiter an der Spitze. Zehn Jahre nach der Einführung unseres ersten OGAW-ETF in Europa suchen Anleger immer noch nach innovativen Lösungen, die ihnen bei der Erreichung ihrer Anlageziele helfen. Anlegern stehen unterschiedliche ETFs mit verschiedenen Ansätzen zur Verfügung, wobei der Grossteil traditionelle Benchmarks abbildet. Unser Fokus liegt jedoch auf dem Angebot von differenzierten Produkten mit einem Mehrwert.»