Rekordstände an US-Börsen stärken die Aussichten für Immobilien

An den US-Börsen hält die Euphorie an: Der S&P 500 markierte vergangene Woche gleich drei neue Rekordstände, getragen von einem robusten Gewinnwachstum der Unternehmen, optimistischen Inflationsaussichten und Erwartungen an baldige Zinssenkungen durch die US-Notenbank.

Für das zweite Quartal zeichnet sich ein Gewinnwachstum von 11.7 Prozent ab – weit mehr als die noch Ende Juni prognostizierten 4.9 Prozent. Trotz anhaltender Risiken wie einem schwächeren Arbeitsmarkt oder überhitzten Bewertungen im KI-Segment bleibt die Stimmung an den Aktienmärkten ausgesprochen positiv.

Nach zwei schwachen Jahren haben sich die globalen Immobilienmärkte stabilisiert: Preise ziehen wieder an, das Transaktionsvolumen ist zuletzt auf über eine Billion US-Dollar gestiegen.

Saira Malik, Chief Investment Officer, Nuveen

Fed vor schwierigem Balanceakt
Während die Konsumentenpreise bislang kaum Auswirkungen der jüngsten Zollanhebungen erkennen lassen, signalisierten die Produzentenpreise zuletzt wieder stärkeren Inflationsdruck. Der Markt rechnet daher damit, dass die US-Notenbank bis zum Jahresende zwei Zinssenkungen vornimmt. Damit würde der Leitzins auf das niedrigste Niveau seit 2022 sinken, was insbesondere für zinssensitive Sektoren wie den Immobilienmarkt neue Impulse schaffen dürfte.

Immobilien an einem Wendepunkt
Nach zwei schwachen Jahren haben sich die globalen Immobilienmärkte stabilisiert: Preise ziehen wieder an, das Transaktionsvolumen ist zuletzt auf über eine Billion US-Dollar gestiegen, und die Zahl neuer Bauprojekte ist stark rückläufig. Diese Dynamik verbessert die Fundamentaldaten der Assetklasse deutlich. Historisch markierten zwei aufeinanderfolgende Quartale mit positiven Gesamterträgen den Beginn eines neuen Zyklus – in den USA sind es bereits vier (siehe Abbildung).

Wir setzen in diesem Umfeld auf einen «Global-Cities-Ansatz», also auf wachsende Metropolen mit diversifizierten und hochqualifizierten Bevölkerungen. Besonders attraktiv erscheinen aktuell die Sektoren medizinische Büroflächen (93 Prozent Auslastung, rekordhohe Nachfrage, kaum neue Projekte) sowie Einkaufszentren für Lebensmittel, bei denen stabile Mieterstrukturen und ein knappes Angebot für zusätzliches Potenzial sorgen. Auch im Asien-Pazifik-Raum eröffnen sich Chancen: In Tokio steigen die Mieten für Mehrfamilienhäuser weiter, in Südkorea ergeben sich neue Möglichkeiten im Mietwohnungsmarkt, und in Australien sind Nahversorgungszentren gefragt – unterstützt von stabilen Renditen, Bevölkerungswachstum und geringer Bautätigkeit. Mit dem Rückenwind sinkender Zinsen und einer verbesserten Angebots-Nachfrage-Dynamik könnte die Immobilienanlageklasse vor einem neuen Aufschwung stehen.

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