Pensionskassenvermögen im Jahr 2021: 3. Beitragszahler steuert 85 Milliarden Schweizer Franken bei

Im Jahr 2021 wuchsen die Vermögen in den Schweizer Pensionskassen auf rund 1‘200 Milliarden Schweizer Franken an. Den grössten Anteil am Wachstum leistete der 3. Beitragszahler, die Rendite auf dem angesparten Kapitalstock. Dabei war das vergangene Jahr keine Ausnahme: Statistisch gesehen ist der 3. Beitragszahler die tragende Säule der Schweizer Altersvorsorge, wie die Asset Management Association Switzerland in ihrem neuen Report festhält.

Das überdurchschnittlich gute Anlagejahr 2021 hat sich auf die finanzielle Lage der Schweizer Pensionskassen sehr positiv ausgewirkt. Allein die durchschnittliche Nettorendite von 8,0 Prozent steuerte 85 Milliarden Schweizer Franken zu den Pensionskassenvermögen bei, die damit gesamthaft auf rund 1'200 Milliarden Schweizer Franken angewachsen sind. Diese Leistung des 3. Beitragszahlers, der an den Kapitalmärkten erzielten Rendite auf dem angesparten Kapitalstock, ist das zweitbeste Ergebnis in der Geschichte der beruflichen Vorsorge, wie die Asset Management Association Switzerland (AMAS) in ihrem am Montag veröffentlichten Report «Der 3. Beitragszahler: Die tragende Säule der Schweizer Altersvorsorge» feststellt. Dieser zeigt auf anschauliche Weise die hohe und oftmals unterschätzte Relevanz auf, welche der 3. Beitragszahler in der beruflichen Vorsorge hat.

Die teilweise enormen Unterschiede unter den Pensionskassen bei den erzielten Renditen und bei der Verzinsung des Alterskapitals ist ein Indiz, dass diese vereinzelt die eigene Risikofähigkeit und das Potenzial des 3. Beitragszahlers nicht vollständig ausschöpfen.

Adrian Schatzmann, Geschäftsführer AMAS

Die Schweiz gehört bezüglich Pensionskassenvermögen pro Kopf weltweit zur Spitzengruppe. Dennoch besteht in der Schweizer Altersvorsorge wegen der demografischen Entwicklung und den anhaltend tiefen Zinsen auf dem Kapitalmarkt Reformbedarf. Eine politische Lösung der strukturellen Probleme in der beruflichen Vorsorge harrt weiter ihrer Dinge. «Der Report zeigt hingegen, dass der 3. Beitragszahler langfristig und zuverlässig einen fundamentalen Beitrag zur Rentenfinanzierung leistet», sagt Lorenz Arnet, Senior Counsel und Co-Autor des Reports.

Über die letzten 15 Jahre führte die Rendite auf dem angesparten Kapitalstock zu einem jährlichen Vermögenszuwachs von durchschnittlich 30 Milliarden Schweizer Franken, dies zu Vermögensverwaltungskosten von durchschnittlich 0,45%. Somit stammen rund 40% des Pensionskassenvermögens vom 3. Beitragszahler. Angesichts des Zinsumfeldes lässt sich bei den Pensionskassen über die letzten 10 Jahre hinweg ein Trend weg von Obligationen hin zu mehr Aktien, Immobilien und anderen risiko- und ertragsreichen Anlagen feststellen. «Dennoch sind die teilweise enormen Unterschiede unter den Pensionskassen bei den erzielten Renditen und bei der Verzinsung des Alterskapitals ein Indiz, dass diese vereinzelt die eigene Risikofähigkeit und das Potenzial des 3. Beitragszahlers nicht vollständig ausschöpfen – mit den entsprechenden Folgen für die Versicherten», sagt Adrian Schatzmann, Geschäftsführer der AMAS.

Die komplette AMAS-Report unter dem Titel «Der 3. Beitragszahler: Die tragende Säule der Schweizer Altersvorsorge» findet sich hier.

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