Mehr als die Hälfte der CEOs will Investitionen und Fusionen im Jahr 2022 erhöhen

Während die Welt in eine neue Phase der globalen Covid-19-Pandemie eintritt, ist die Mehrheit der CEOs bereit, ihre Pläne für Investitionen und Fusionen und Übernahmen (M&A) zu beschleunigen, um Wachstum zu erzielen.

Gemäss des «2022 CEO Outlook Survey» von Ernst&Young favorisieren mehr als die Hälfte der über 2'000 befragten CEOs auf (54%) Investitionen in Unternehmen, die digitale Transformation und Nachhaltigkeit priorisieren. Darüber hinaus haben mehr als drei Viertel (79%) der Befragten ihre Lieferkette angepasst oder planen eine Anpassung, um Kosten zu senken und Risiken zu minimieren, um sich auf künftige Störungen vorzubereiten. Nach einem Rekordjahr, in dem M&A-Transaktionen im Wert von 5 Trillionen US-Dollar getätigt wurden, werden Transaktionen auch im Jahr 2022 ein wichtiges Instrument für CEOs sein und andere Investitionsbereiche ergänzen. Fast zwei Drittel (59%) der Befragten erwarten, dass ihre Unternehmen in den nächsten 12 Monaten Akquisitionen tätigen werden – Anfang 2021 waren es noch 48%. Die Investitionspläne der CEOs könnten jedoch durch externe Risiken für ihr Unternehmen über den Haufen geworfen werden. Eine Mehrheit der befragten CEOs (87%) zeigt sich besorgt über steigende Inputpreise und nennt Handelsspannungen (18%), die Auswirkungen des Klimawandels (17%) und den zunehmenden Wettbewerb durch Herausforderer (13 %) als die grössten Risiken für das künftige Wachstum ihrer Unternehmen. Andrea Guerzoni, Head Strategy and Transactions von Ernst &Young, sagt dazu: «CEOs sind bereit, bei Investitionen an vorderster Front zu stehen. Gleichzeitig bereiten ihnen die Auswirkungen des fragilen globalen Umfelds und die zunehmenden Kosten der Geschäftstätigkeit in allen Bereichen – von der steigenden Inflation bis zu den explodierenden Energiekosten – Kopfzerbrechen. Deals werden ein wichtiger Hebel im Investitionsinstrumentarium der CEOs bleiben. Nach einem rekordverdächtigen Fusions- und Übernahmewettlauf werden sich viele CEOs auf die Integration der in den letzten 12 Monaten erworbenen Vermögenswerte konzentrieren, aber die Akquisitionsabsichten der CEOs dürften auch im Jahr 2022 für eine anhaltend hohe Transaktionstätigkeit sorgen.»

Wie sind die Aussichten für M&A im Jahr 2022?
Laut der Umfrage werden CEOs in den nächsten 12 Monaten vorrangig Geschäfte tätigen, die ihre operativen Fähigkeiten (26%) und ihre Positionierung in den Bereichen Umwelt, Soziales und Unternehmensführung (ESG) sowie ihren Nachhaltigkeitsfussabdruck (20%) verbessern. Die USA, das Vereinigte Königreich, China, Indien und Deutschland sind die beliebtesten Zielländer für CEOs, die im Jahr 2022 eine Übernahme anstreben. Betrachtet man die Sektoren, so sind Technologie, Gesundheitswesen und fortgeschrittene Fertigung die drei Sektoren, die am ehesten Vermögenswerte kaufen. Auf die Frage nach den wichtigsten Trends auf dem M&A-Markt im Jahr 2022 gaben die befragten CEOs an, dass sie eine Zunahme feindlicher und wettbewerbsorientierter Bieterverfahren (72%), eine grössere Rolle von Private Equity als Übernehmer (70%), eine Zunahme sektorübergreifender (68%) und grenzüberschreitender (65%) Transaktionen sowie mehr Megadeals (56%) erwarten. Der Umfrage zufolge werden ESG- und Nachhaltigkeitsaspekte für Dealmaker immer wichtiger. Überwältigende 99% der befragten CEOs geben an, dass sie diese Aspekte bei ihren Einkaufsstrategien berücksichtigen, während 6% der Befragten angaben, dass sie im vergangenen Jahr aufgrund von ESG-Bedenken bezüglich des Zielunternehmens von Geschäften Abstand genommen haben. Guerzoni sagt: «CEOs sehen M&A-Transaktionen als entscheidenden Beschleuniger für langfristige Wachstumsstrategien. Da ESG- und Nachhaltigkeitsaspekte immer wichtiger werden, wird der Markt im Jahr 2022 voraussichtlich auch durch Fusionen und Übernahmen angekurbelt, die darauf abzielen, CEOs bei der schnelleren Umsetzung ihrer Nachhaltigkeitsstrategie zu unterstützen.»

Die Kosten für den Fokus auf Nachhaltigkeit führen zu Spannungen zwischen CEO und einigen Investoren
Ein weiteres Anzeichen dafür, dass sich die Umstellung auf eine nachhaltige Transformation unter den CEOs in der Welt nach dem CP26 zu einer dauerhaften Veränderung entwickelt, ist die Tatsache, dass über drei Viertel der Befragten (82%) ESG-Faktoren als äusserst wichtig oder wichtig für die strategische Entscheidungsfindung einstufen, auch wenn das Umsatzwachstum weiterhin eine wichtige Rolle spielt. Darüber hinaus sehen 28% der Befragten einen klaren Wettbewerbsvorteil darin, in Sachen Nachhaltigkeit führend zu sein. Gleichzeitig geben jedoch 65% der Befragten zu, dass sie bei Investoren und Anteilseignern auf Widerstand bezüglich ihrer Strategie zur Umstellung auf Nachhaltigkeit gestossen sind; und fast ein Viertel (21%) gibt an, dass Investoren keine Unterstützung für langfristige Investitionspläne zeigen oder dass sie auf die vierteljährlichen Erträge fixiert sind.

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