Steigende Ölpreise befeuern «Inflations-Fata-Morgana»

Die Spezialisten des Fixed Income-Team von PGIM sehen ein reales BIP-Wachstum von 5,1 Prozent in diesem Jahr und eine Abschwächung auf 3,5 Prozent im Jahr 2022. Auch in Europa ist 2021 mit einer «Inflations-Fata-Morgana» zu rechnen, da die höheren Ölpreise die Gesamtinflation bis an die Grenze des EZB-Ziels von unter, aber nahe 2 Prozent anheben könnten, bevor sie bis zum Jahresende sprunghaft in Richtung 1 Prozent fällt. Daher wird die Inflation im Euroraum wahrscheinlich bis 2023 deutlich unter dem EZB-Ziel bleiben.

In ähnlicher Weise entwickelt sich auch das Inflationsbild in den USA weiter. Es ist möglich, dass die monatliche Kerninflation der Konsumausgaben im Jahresverlauf 0,20 Prozent übersteigt, was die Zwölfmonatsrate am Ende des Jahres in einen Bereich von 2,25 bis 2,40 Prozent bringen könnte. Es ist jedoch davon auszugehen, dass die monatliche Rate dann auf 0,15 Prozent sinkt, was die 12-Monats-Rate Anfang 2022 wieder in Richtung 1,80 Prozent bringen würde. Die Fed hatte zuvor erklärt, dass sie im Rahmen ihres flexiblen durchschnittlichen Inflationsziels eine Inflation von moderat über 2 Prozent für «einige Zeit» anstrebt, und die Vereinbarkeit höherer Inflationsprognosen mit der bisherigen gemässigten Rhetorik und dem vagen Zeithorizont könnte zu einer immer schwieriger zu vermittelnden Botschaft werden.

Unsere konstruktive Sicht auf die langfristigen US-Zinsen basiert nicht unbedingt auf einem sich verschlechternden Wachstum, sondern vielmehr auf der Inflation, die die Ziele der Fed kontinuierlich verfehlt.

Fixed Income-Team, PGIM