Private Märkte und naturbezogene Investitionen werden 2025 die Portfolios der Schweizer Investoren dominieren
Eine aktuelle Nuveen-Umfrage zeigt, dass Schweizer Institutionen sich zunehmend Private Equity, Infrastruktur und Umweltthemen zuwenden.
Die jüngste «EQuilibrium Global Institutional Investor Survey 2025»-Umfrage von Nuveen, dem 1,3 Billionen US-Dollar schweren Vermögensverwalter, hat für die Schweiz ergeben, dass private Märkte die Strategien für den Aufbau institutioneller Portfolios dominieren. Denn Investoren suchen in einem sich verbessernden Marktumfeld nach neuen Anlagemöglichkeiten. Die Umfrage umfasst eine Vielzahl wichtiger Entscheidungsträger für Investitionen in der Schweiz aus den Bereichen betriebliche und private Altersvorsorge, Versicherungen, öffentliche/staatliche Renten und Stiftungen mit einem gesamten verwalteten Vermögen von fast 666 Milliarden US-Dollar.
Private Märkte treiben den Portfolioaufbau voran
Schweizer institutionelle Anleger zeigen wachsendes Vertrauen in die privaten Märkte, wobei 47 Prozent planen, ihre Allokationen in den nächsten fünf Jahren zu erhöhen. Private Equity und Private Infrastructure sind führend, wobei 42 Prozent der Anleger planen, die Allokationen in jeder dieser Anlageklassen in den nächsten zwei Jahren zu erhöhen. «Da die Anleger in diesem Jahr mit einer erhöhten Marktvolatilität und einem erhöhten geopolitischen Risiko rechnen, ist es wenig überraschend, dass die langfristigen Wachstumschancen und die Vorteile der Inflationsabsicherung der privaten Märkte weiterhin die Entwicklung der institutionellen Portfolios in der Schweiz prägen, mit erheblichen geplanten Erhöhungen sowohl bei Private Equity als auch bei Private Infrastructure», sagt Noel Luchena, Leiter institutionelle Kunden bei Nuveen Schweiz. «Dieser Trend deckt sich mit dem, was wir weltweit beobachten, wo inzwischen über 90 Prozent der Institutionen sowohl Private Equity als auch Private Credit halten. Das bedeutet einen erheblichen Anstieg, ausgehend von nur 45 Prozent im Jahr 2021.»
Noel Luchena, Leiter institutionelle Kunden bei Nuveen SchweizSchweizer Investoren zeigen einen durchdachten Ansatz für Umweltinvestitionen, der Pragmatismus und Fortschritt in Einklang bringt.
Bei den festverzinslichen Anlagen haben sich private festverzinsliche Wertpapiere als erste Wahl für Schweizer Investoren herausgestellt, wobei 33 Prozent planen, ihr Engagement in diesem Bereich zu erhöhen. Bemerkenswert ist, dass 29 Prozent der Schweizer Institutionen ihre privaten Kreditallokationen auf Nischenmöglichkeiten wie Energieinfrastrukturkredite und forderungsbesicherte Wertpapiere ausweiten.
Immobilienentwicklung gewinnt an Dynamik
Die globale Umfrage zeigt eine deutliche Verschiebung bei den Immobilien-Anlagestrategien. Rechenzentren haben sich zu einer der wichtigsten Prioritäten entwickelt, wobei die Mehrheit der Investoren plant, die Allokationen in die digitale Infrastruktur zu erhöhen. Auch Schweizer Investoren streben in ihren Immobilienportfolios ein höheres Renditepotenzial an. 78 Prozent planen, in den nächsten zwei Jahren verstärkt auf wertschöpfende Investitionen umzusteigen, und 63 Prozent wollen sich stärker auf opportunistische Immobilienstrategien konzentrieren.
Umweltprioritäten nehmen Gestalt an
Schweizer Institutionen berücksichtigen bei ihren Investitionsansätzen zunehmend Umweltaspekte, wobei sie die Herausforderungen des Übergangs pragmatisch anerkennen. 57 Prozent stimmen zwar zu, dass der steigende Energiebedarf in absehbarer Zukunft sowohl braune als auch grüne Energiequellen erfordern wird, doch für 60 Prozent der Schweizer Investoren bleibt die Umweltbelastung ein wichtiger Faktor. Ein Drittel der Schweizer Institutionen gibt an, dass sie sich in ihren Portfolios zunehmend auf naturbezogene Themen konzentrieren. Von denjenigen, die bei ihren Investitionsentscheidungen die Auswirkungen berücksichtigen, messen 69 Prozent die Leistung anhand der UN-Ziele für nachhaltige Entwicklung und 58 Prozent haben spezifische Wirkungsziele festgelegt. «Schweizer Investoren zeigen einen durchdachten Ansatz für Umweltinvestitionen, der Pragmatismus und Fortschritt in Einklang bringt», so Luchena. «Sie erkennen zwar die aktuellen energiewirtschaftlichen Gegebenheiten an, aber es gibt eine klare Tendenz, Umweltfaktoren einzubeziehen, die sowohl Risiken mindern als auch überzeugende Renditechancen nutzen können.»
Marktausblick
Angesichts des wiedererstarkten Marktoptimismus gehen Schweizer Institutionen mit mehr Risikobereitschaft vor. 60 Prozent planen, ihr Aktienengagement zu erhöhen, während 30 Prozent ihre Bargeldbestände angesichts des wachsenden Vertrauens reduzieren. Gut 80 Prozent der Schweizer Investoren halten das aktuelle Makroumfeld für unsicherer als sonst, aber nur 37 Prozent halten eine globale Rezession im Jahr 2025 für wahrscheinlich.
Ausblick für Europa
Romina Smith, Head of Continental Europe, Global Client Group, ergänzt: «Im Einklang mit dem, was wir von unseren Kunden weltweit gehört haben, erwartet eine grosse Mehrheit der Befragten aus Europa in diesem Jahr eine erhöhte Volatilität und ein erhöhtes geopolitisches Risiko. Es ist daher nicht überraschend, dass Investoren auf dem Kontinent dies bei der Gestaltung ihrer Portfolios für 2025 berücksichtigen. So wollen 65 Prozent ihre Allokation in Privatmärkten erhöhen, wobei die Allokatoren die Vorteile des langfristigen Wachstumspotenzials und der relativen Stabilität sehen, die inflationssichere Anlageklassen wie Infrastruktur, Private Equity und Kredite bieten. Da bisher geparkte Barmittel eingesetzt werden und 43 Prozent der europäischen Investoren auch ein starkes Interesse an privaten festverzinslichen Wertpapieren zeigen, sind Manager, die Kunden mit spezialisierten Möglichkeiten innerhalb dieser Märkte beraten können, gut positioniert, um diese Allokationen zu erfüllen.»