Buchtipp – Dror Mishani: «Drei», Diogenes, 336 Seiten

Eine Geschichte in drei Teilen, mit drei unterschiedlichen Frauen als Protagonistinnen und der Haupt­figur, dem Anwalt und Frauenversteher Gil, der diesen Frauen auf ganz unterschiedliche Art und Weise ver­bunden ist.

Das erste Kapitel handelt von Orna, einer Gymnasial­lehrerin, frisch geschieden und Mutter eines neun­jährigen Sohns, die Gil über ein Dating-Portal kennenlernt. Im zweiten Kapitel steht Emilia im Mittelpunkt, eine aus Riga stam­mende Pflegekraft, die zum Geldverdienen nach Israel ge­kommen ist und Gils Vater betreut. Nach dessen Tod verliert sie Job und Unterkunft. Gil ver­spricht ihr Hilfe. Im dritten Teil geht es schliesslich um Ella, verheiratet und Mutter von drei Kindern, der Gil in seinem Stammcafé begegnet.

Ob «Drei» ein Roman oder ein Krimi ist, kann dahingestellt bleiben, sicherlich handelt es sich um keinen herkömmlichen Kriminal­roman. Aber spannend ist die Geschichte allemal, die Sprache unspektakulär, ruhig und präzise, die Charakterisierungen psychologisch stimmig. Da stört auch nicht, dass Handlungsstrang und Erzählweise manchmal etwas konstruiert wirken. Als Leser will man das Buch jedenfalls nicht mehr aus der Hand legen.

Der Onliner-Kommentar dazu: Spannend und lesenswert.