Zinsentwicklung in Eurozone unter EZB-Radar

Trotz der coronabedingten Verzögerung gewinnt die zyklische Erholung auch in der Eurozone an Geschwindigkeit.

Die Einkaufsmanagerindizes für den Monat Mai haben die Markterwartungen deutlich übertroffen und zeigen eine klare Stimmungsaufhellung nun auch im Dienstleistungssektor, vermelden die Spezialisten des VermögensZentrum (VZ). Die voranschreitenden Impferfolge und die seit Anfang Mai erfolgten Öffnungsschritte in verschiedenen Bereichen des öffentlichen Lebens brachten einen zügigen Zinsanstieg mit sich (siehe Grafik). Inflationsangst befeuert die Entwicklung zusätzlich, obwohl die Teuerungsrate in der Eurozone im April mit +1,6 Prozent deutlich tiefer als in den USA ausfiel und weiterhin unter dem Zielwert der Europäischen Zentralbank EZB liegt.

Die an Tempo gewinnende wirtschaftliche Erholung zieht auch in Europa eine stärkere Inflation und höhere Zinsen nach sich.

VermögensZentrum (VZ)

Das Inflationsniveau wird in den meisten EU-Mitgliedsstaaten auch in den kommenden Monaten unter dem US-Wert bleiben. Entsprechend dürfte die EZB später als die Fed an eine Normalisierung der Geldpolitik denken. Fazit: Die an Tempo gewinnende wirtschaftliche Erholung zieht auch in Europa eine stärkere Inflation und höhere Zinsen nach sich. Dennoch ist ein baldiges Ende des Tiefzinsumfelds noch nicht absehbar, da die Geldpolitik weiterhin expansiv bleiben wird.

Zinsentwicklung in der Eurozone über ein Jahr: Mit der wirtschaftlichen Belebung und den Impferfolgen in der Eurozone kletterten auch die Marktzinsen nach oben.
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