«Hi, I am Ralph. I am excited and very honored to be your CEO.»

Die Ernennung von Ralph Hamers zum neuen CEO der UBS hat einige Beobachter überrascht, bringt der gebürtige Niederländer doch in erster Linie Erfahrung aus dem Retailgeschäft mit. Bei ihm fehle es am Verständnis für das anspruchsvolle Private Banking-Geschäft, so die Unkenrufer. Hamers selber zeigt sich solcher Kritik gegenüber unbeeindruckt und spricht seine neuen Kolleginnen und Kollegen in einem sympathischen Video selbstbewusst an – er macht dabei eine gute Figur.

Die Videobotschaft des neuen UBS-Lenkers wurde bereits in zahlreichen Medien analysiert und seziert, weshalb wir Ihnen hier unsere eigene Interpretation des Gesagten ersparen. Vielmehr möchten wir an dieser Stelle unsere Sympathie für eine zwar konstruierte, aber dennoch sehr direkte und authentische CEO-Kommunikation zum Ausdruck bringen.

I always trust people from the start. So you can only lose my trust.

Ralph Hamers, CEO UBS

Natürlich wäre es naiv zu glauben, dass sich Ralph Hamers, der bereits bei der holländischen ING mit eisernem Besen kehrte, als netter Kumpel ohne Biss profilieren wird. Die UBS-Belegschaft dürfte seinen Atem – im übertragenen Sinne – schon sehr bald im Nacken spüren. Dies, weil die Grossbank in Zukunft doch deutlich agiler und digitaler werden muss. Ralph Hamers hat in der Vergangenheit bereits bewiesen, dass er auch vor schmerzlichen Massnahmen nicht zurückschreckt, wenn es die Umstände erfordern. Er hat sich gerade deshalb auch als glaubwürdige Leader-Figur mit Charisma und klaren Vorstellungen einen guten Namen gemacht. Den zahlreichen Prinzen, sowie den deutlich weniger zahlreichen Prinzessinnen in der obersten Hierarchiestufe der UBS muss klar sein, dass Hamers sie an ihren Taten messen wird. Wer nicht liefert, dürfte geliefert sein. Insofern könnte sich der neue CEO für die UBS als ein echter Glücksfall erweisen – unabhängig davon, in welchem Kanton er Wohnsitz nimmt.