Das Beste aus beiden Welten: liquide und illiquide Assets kombinieren

Eine Anlagelösung, die liquide und illiquide Assets mischt, kann Anlegern Schutz vor steigenden Zinsen und Volatilität bieten und gleichzeitig ein höheres Renditepotenzial eröffnen.

Eine schwächere Konsumentenstimmung, Unterbrechungen der Lieferketten, höhere Rohstoffpreise, steigende Inflation und der Konflikt in Europa haben zu einem schwierigen Jahr für Risikoanlagen geführt. Die Zentralbanken reagieren auf den Inflationsdruck mit einer restriktiveren Geldpolitik und einer quantitativen Straffung. Viele Anleger fahren gleichzeitig ihr Risikoengagement zurück, um dem Sturm zu trotzen.

Da die Kreditvergabe der Banken angesichts der zunehmenden regulatorischen Belastung wahrscheinlich weiter zurückgehen wird, dürfte die Nachfrage nach Private Debt anhalten.

Kirsten Bode, Co-Head Private Debt, Muzinich & Co.

Geringerer Zinsdruck und weniger Volatilität
Vor diesem Hintergrund kann eine Anlagelösung, die Instrumente des öffentlichen und des privaten Marktes kombiniert, Anlegern das Potenzial für eine Dämpfung des Zinsrisikos, Rendite und den Schutz vor Marktvolatilität bieten. Dies kann durch ein Portfolio erreicht werden, das Instrumente wie Konsortialkredite und Private Debt miteinander kombiniert. Sowohl Private Debt als auch Kredite sind in der Regel variabel verzinst. Das kann ihr Zinsrisiko im Vergleich zu traditionelleren Anlagen verringern. In Anbetracht des steigenden Zinsniveaus erscheint die derzeitige Rendite von europäischen Konsortialkrediten attraktiv. Obwohl sich die makroökonomischen Aussichten eingetrübt haben, sind die zugrundeliegenden Fundamentaldaten von Konsortialkrediten weiterhin solide sind und das Ausfallrisiko dürfte kurz- bis mittelfristig gering sein.

Beitrag zur Diversifikation
Darüber hinaus weisen beide Unterkategorien eine geringere Volatilität auf als traditionelle festverzinsliche Anlagen. In Europa sind die Hauptkäufer von Konsortialkrediten institutionelle Anleger, die einen viel längeren Anlagehorizont haben. Die Anlageklasse ist somit nicht den von der Stimmung im Retailgeschäft diktierten Strömen ausgesetzt. Private Debt entzieht sich aufgrund der geringen Korrelation mit anderen Anlageklassen auch weitgehend der Marktvolatilität. Bei Private Debt gibt es eine Reihe von Kreditmöglichkeiten im unteren Mittelstand (Unternehmen mit einem EBITDA von 5 bis 25 Millionen Euro.), da dieser aus Sicht der Kreditvergabe unterversorgt ist. Da die Kreditvergabe der Banken angesichts der zunehmenden regulatorischen Belastung wahrscheinlich weiter zurückgehen wird, dürfte die Nachfrage nach Private Debt anhalten. Die Anlageklasse kann aufgrund ihrer geringen Korrelation zu traditionellen Anlageklassen sowie einer regelmässigen Barrendite auch eine Diversifizierung bieten.

Liquidität und Rendite
Die Allokation in Private Debt, die mit einer Illiquiditätsprämie verbunden ist, kann auch das Potenzial für höhere Renditen als bei anderen Instrumenten des öffentlichen Marktes bieten. Für Anleger, die sich Sorgen um die Illiquidität machen, kann dies durch die Allokation in Konsortialkrediten ausgeglichen werden, wo die Liquidität auf dem Sekundärmarkt von Natur aus hoch ist. Investoren, die eine weniger volatile, liquide Anlagelösung mit der Chance auf potenziell attraktive Renditen suchen, können somit eine Allokation in ein Portfolio in Betracht ziehen, das liquide und illiquide Assets kombiniert.

Hauptbildnachweis: Pixabay